Pionierleistungen würdigen
Die Herausforderung heute: Bewusstsein für das Prinzip
der Weltregionen stärken
und mit den planetarischen Lebensbedingungen und Grenzen
vernünftig leben lernen
Die beiden Berichte an den Club of Rome sind nicht veraltet, sondern brandaktuell. Es überfordert der 1. Bericht weltpolitisches Handeln von der zu leistenden globalen Konzertanz aller Staaten her. Sein Lösungsansatz wird menschheitlich in den Konsequenzen auf gutwillig humanitäre Nothilfe zurückgeworfen und ist nicht mehr als ein Feigenblatt, der Blöße entgegen. Sozusagen ein Tun als ob, um nicht in Gänze auf einbrechende Lebensbedingungen und sich fortsetzende Krisenwellen nackt dazustehen, nämlich die notwendige menschliche Solidarität versagt beziehungsweise dem Vermögen der menschheitlichen Gattungsvernunft mit vielen guten Gründen je für sich entsagt zu haben. Gegen das überfordernde Denkmodell eines globalen Zentralismus bringt der 2. Bericht das Prinzip von weltregionalen Zusammenschlüssen ins Spiel. Es geht um eine Aufbaustufe der Erschließung suprastaatlicher Weltregionen, um durch globale Differenzierung die großen Herausforderungen rational, human und selbstbestimmt in den weltregionalen Lebenswerten erfassen, dezentral schärfen und ganzheitlich zusammenführen und meistern zu können. Also nicht mehr mikrologisch zersplittert, sondern makrologisch erschlossen, auf höherer Ebene des Ganzen und suprastaatlich in den Teilen verfasst. Nicht nur um Vermögenskräfte zu steigern, sondern um ebenso auf diese Weise die je unterschiedlichen Eigentümlichkeiten leben wie auch die Herausforderungen bestehen und regional bewältigungsfähig leisten und gestalten zu können. Es geht um spürbare Verbesserungen der menschlichen Existenzbedingungen wie um das vordringliche Überlebenkönnen aller auf dem Planeten Erde. Dies suprastaatlich, weltregional ganzheitlich auf den Weg zu bringen und zu ermöglichen und zu einem neuen Fortschrittsplateau des Ganzen voranbringen zu können, das ist der neue historisch-politische Knotenpunkt weltpolitischer Denker und Akteure!
Das globale Überlebenkönnen folgt dem Prinzip der Vielheit in der Einheit in Bezug auf die Lebensgrundlagen dieser Erde und der von ihr getragenen Menschengattung, hebt auf lebenswerte Unterschiede ab, schleift sie nicht gleichmacherisch ab oder anspruchsvoll hoch, sondern fördert sie in den vielfältigen Lebenswerten auf dem Erdenrund und vermag transregional auszugleichen. Es erleben sich Stadt und Land unterschiedlich nach je eigener Lebensqualität in Bezug aufeinander. So gilt das auch vergleichbar für das Eigentümliche von Naturlokalen, kulturellen Lebensformen und sozio-ökonomischen Staatsgebilden der polypolitisch fortzuentwickelnden Weltregionen in ihren eigentümlichen Unterschieden. Ein buntes Spektrum so vieler Erlebnisreize, des Wohlgefühls und der Identifikationen eines Heimischseins, unabhängig im Grunderleben von jenem Superlativ und einheizendem Spaltpilz einer technisch effizienten Leistungs- und Konsumgesellschaft, was in dieser einer auf der Aufstiegsleiter geleistet hat oder ihm in den Schoß gefallen ist und sich darum für seine Lebensgestaltung leisten kann.
In einer solcherart hochgesteigerten Welt hier und in Graden verzögerten und nachhinkenden Welt, ja, da nimmt das differenzierende Modell der Weltregionen, dem Preismechanismus als globalem Regenten und dem Strategem einer bloß quantitativ egalitären Weltmarktausschöpfung entgegen, den Druck auf die planetarische Ressourcen in den gegebenen Grenzen zurück. Es wirkt auf Anteile am Fußabdruck der planetarischen Belastung ein und bringt das Paradox zustande, durch bunte Unterschiedlichkeit der Weltregionen ihre Lebenswerte zu steigern, einer stupenden Einheitlichkeit, wie sie am Wabengebilde des Bienenvolks oder am Hügel des Ameisenvolks anschaulich wird, entgegen. Anders gefasst: Das menschheitliche Ganze rein mechanistisch in parzellierten Selbstbehauptungen nivellistisch wahrgenommen, nicht auch organisch und teleologisch in Wahrheit zur Lebensgestalt und Handlungswirklichkeit vernunftbegabter Lebewesen auf dem Weg zu sich selbst durchkomponiert, es lebt den anarchistischen Lebens- und Überwältigungskampf der Verselbstständigten gegeneinander, das „geistige Tierreich“ (Hegel) der Staatenwelt, nämlich diesen Kampf je für sich zu entscheiden und in der gegebenen Wirklichkeit beziehungsweise friedlosen Realität des Ganzen gegen andere Konkurrenten, Rivalen oder Dominante überwältigungsmächtig zu sein, euphemistisch mehr oder minder bewehrte „Vorwärtsverteidigung“ geheißen.
Die Welt noch im Zeichen des Ost-West-Konflikts
Einheit in der Vielheit, sie betrifft das Spezifische des Menschen allgemein, nämlich das ihm Eigene als Würde, Wert und Vernunft, als Teil der Natur, eben als Menschheit, als Geschöpf der Mutter Natur, beide Teile übergreifend als sich erfassender Weltgeist. Das Potentialiter herausgefordert vom Aktualiter zum neuen Realiter, in geschichtlicher Bewusstwerdung hinsichtlich objektiver und subjektiver Hervorbringungen im universellen Kontext, freiheitlich vom Rechtswillen getragen, vom Fortschritt im Bewusstsein der Freiheit herausgefordert: sachlich, human, integer auf dem Weg, hic et nunc, sozusagen ganzheitlich schlussendlich heutzutage im anhebenden Weltsystem der Regionen, dem Vektor folgend, mit einer aufgipfelnden und auf Krönung hinauslaufenden parlamentarischen Weltregentschaft, nicht mehr bloß als aufrufendes Wahrzeichen, sondern in lebendiger Wirklichkeit der Wirkkraft im Unterwegssein und wo der beschrittene Weg das gelebte Ziel und das verfolgte Ziel der gelebte Weg ist, von einem neuen Élan vital in der Staatenwelt bestimmt. Ein aufscheinender und unmittelbarer Anriss und Aufriss in neuer Herausforderung und in handlungsorientierender Perspektive von Entwicklung, welche insbesondere der europäischen Weltregion einen integrativen Schub für das Einigungswerk nach Weltkriegen und unsäglichem Zivilisationsbruch gegeben hat, aber vom herausfordernden Modellgedanken her leider keinen nachdrücklichen Eingang in die allgemeine politische Bewusstseinsbildung für eine Fortsetzungsgeschichte gefunden hat.
Das Weltbewusstsein selbst, es ist bloß kosmopolitische Abstraktion geblieben, eine symbolische Bekundung, ohne realpolitischen Gehalt. Hoffnungen, zu Fall gebracht durch fürchterliche kriegerische und menschenverachtende Selbstüberhebung. Erneute Friedlosigkeit: Herrschaftsfragen, noch schrecklicher tödlich drohend, einbrechend und schon alsbald wieder wie unbelehrt am Horizont: sich potenzierende Gewalten. Gefahrenprojektion, stets andere, von denen Gefahr ausgeht. Eigene Fehltritte, von sich abgespalten. Verführt vom atomaren Superlativ. Vom Ende der Geschichte ist gar die Rede gewesen. Als ließen sich Welt, Völker, Märkte, Projekte und das Spiel von Vorteilen und Nachteilen machtpolitisch überschatten, in Schatten halten und für Botmäßigkeit eines überragenden Spielers auf der Weltbühne ausrichten und gegen Veränderungen erhalten. Tausendjährig Gedachtes kann furchtbar kurz sein.
Es regierte im Hinblick auf das Weltganze nicht gerade selten der Machbarkeitswahn, als seien die Gesetze von Raum und Zeit für die Bewältigung von Herausforderungen auf wunderbare Weise aufgehoben, und zwar schon für die bloße Bewusstseinserzeugung überhaupt, dann das tatsächliche Erfassen und die Umsetzung von Neuausrichtung und Strukturveränderungen, Umstellung von Lebenszumutungen durch sich ändernde Anforderungen in den Sachen wie auch im alltäglichen Zusammenleben der Menschen selbst, als sei das globale Weltganze ohne handlungsbefreiende Entwicklungsstufe und prozessuale Hinwirkung auf eine weltregionale Gliederung und Ausfächerung als nächsthöhere notwendige Ebene von gesteigerter Vermögenssubstanz für globale Konzertanz möglich. Fortschritte im kleineren Maßstab, woran Jahrtausende, Jahrhunderte für die Entwicklung gebraucht haben, sind für die Lebenden des technischen Zeitalters, was phänotypisch ausgebildete Verhaltensstrukturen und mentale Selbstverständnisse angeht, kaum mehr im Bewusstsein. Kinder ergötzen sich am Siebenmeilenstiefel und an Zeitsprüngen in einer wunderbaren Wirklichkeit. Den Erwachsenen in der Lebensrealität, die mit dem Zauberstab der Aushandlung von Verträgen und dem Erlassen von Gesetzen ihr Wunschdenken von jetzt auf gleich in die Tat umsetzen wollten, wäre Wahndenken zu attestieren. In der Vergleichbarkeit die Tatenlosigkeit, gleichsam von allen guten Geistern verlassen: Dickfelligkeit und Schwerfälligkeit, den aufflammenden Zeichen an der Wand entgegen, davon nicht mehr zu mehr reden.
Die EU-Staaten haben es sich zwar nach den bitteren Erfahrungen zweier Weltkriege gesagt sein lassen und sich auf den Weg der Integration zu einer befriedenden Einheit ihres Einzugsbereiches gebracht, aber wie die anderen Großen auf der Weltbühne vergessen oder verdrängt, warum und wozu sie weltpolitisch unterwegs sind. Verblasst die guten Vorsätze, schon wieder einem bloßen Streben nach Mächtigkeit und Stärke, Wohlstand und Erfolgsglanz, Anerkannt- und Gefragtsein im Weltkontext hinterher. Es geht um Führungsanspruch, Besitzstandswahrung, um einen kleinen oder großen Platz an der Sonne. Ein Bestreben aller in der Staatenwelt, auf ein besseres Leben im jeweiligen Mainstream hinaus, den Losungen hinterher: mehr, schneller, besser, angetrieben vom Denken der überkommenen und unmittelbar bedrängenden Seinsfrage, das Konkurrenz, Rivalität und Dominanz heißt. Naturverbundenheit, nicht wirklich. Gedanken um Friedenswelt, nicht unbedingt. Mitmenschlichkeit, sich selbst genug.
Alsbald ist die Zeit für die herkömmliche Staatenwelt abgelaufen, deren höchste Weisheit die Sentenz ausdrückt: Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt. Dieses absolute Misstrauen, wovon eine Welt in Waffen als Gewalt der Willkür über Leben und Tod zeugt, hat indes einen mächtigeren Gegenspieler erhalten, der für einen erneut wiederzubelebenden ehrfurchtsbezeugenden Verhaltensmodus der Menschen und Völker steht, nämlich der eingerissenen Gedankenlosigkeit im Umgang mit der Natur entgegenzutreten. Und das Wissen, dass und wie Natur, Mensch, Welt wohlausgewogen miteinander zu harmonieren vermögen, ist das erneuerte Absolutum aller, es zu vernehmen, zu kommunizieren und vernünftig für Erkennen, Wollen und Handeln wahrheitsgemäß in ganzheitliche Übereinstimmung der Teile zu bringen.
Konkreter gefasst heißt das, dass auch weltregionale Zusammenschlüsse als größeres Ganzes in der Entwicklung gehalten sind, den übergreifenden Einklang mit der Natur, den humanen Gattungsanspruch und eine handlungsbefähigende Weltvernunft für die Teile des globalen Ganzen lebendig in sich aufzunehmen und in Kraft zu setzen und zu erhalten, andere zu ermutigen, neue Lebensstärke und Lebenswerte durch vorteilhafte Synergienerschließung wie auch durch statistisch kalkulierte Solidarsicherung der Länder in ihrer Weltregion nach dem Gesetz der großen Zahl zu gewinnen. Dem nationalstaatlich zentrierten Selfish-System-Denken in transformierter Gestalt entgegen, das erneut um sich zu greifen sucht und das die Fortsetzung von Integrationsanstrengungen stocken lässt und auch unversehens rückfällig werden lässt. Und es drohen Wiederkehr und Fortgang der alten Geschichten – wie unbelehrt, auf Gemeinsamkeiten zu dringen, um Trennendes zu überwinden, peu à peu, dem bloßen Streben nach Selbstbehauptung und Vorwärtsverteidigung entgegen, nun im neuen Geist auf Win-Win-Orientierung hinaus. Es klappt nicht die Kommunikation, der Diskurs, der Dialog. Das Unmittelbare taktischer Erwägungen regiert die Politik, dem Aufbruchsgeist entgegen, um gute Gründe nicht verlegen, also gegenläufig, nicht ernsthaft auf Intelligente strategische Vernünftigung hinaus, von der Überschau und Vermittlung her, korrelativ, koexistent, kooperativ: „Das Wahre ist das Ganze.“(Hegel)
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Was kann Weltpolitik an der EU als Modellfall einer Weltregion auf dem Weg zu einer politischen Einheit im Ganzen der Weltvernunft lernen? Die letzten Schritte zu ihrer Verwirklichung scheinen zum Greifen nah. Infrastruktur, historisch-kulturelle Schnittmengen, sozio-ökonomisch ein additives Nebeneinander, rechtlich-administrativ-politisch dem Wertedenken kommunikativ durchaus erschlossen, aber ländersprachlich different, bildungsmäßig und biotopspezifisch dem jeweils eigenen geschichtlichen Selbst mit Vorzügen, aber auch unterschwellig mit mental nachwirkenden Vorurteilen, Klischees und Nickligkeiten verhaftet, die allzu häufig Gebote einträchtigen Handelns für großes, fortschreitendes Einigungswerk scheitern lassen. These: Sind die Menschen der Völker einander nicht grundlegend und wesentlich einander erschlossen, und zwar fürs gesuchte Zusammenleben durch libidinös erlebte Anziehungskräfte der Wertschätzung fürs gefundene Zusammenspiel, hilft auch nicht das wohlfeilste Gestell der produktiven und dienstleistenden Marktgeschäftigkeiten mit allen wohlmeinenden Ausstattungen und Raffinessen, um sich dadurch besser in der Selbstverständlichkeit von Mensch zu Mensch, im Einklang mit der Natur, mit dem Reiz der Umgebung, dem gestirnten Himmel und in Wahrheit überhaupt das geborgene Eingebettetsein und Aufgehobensein weltvernünftig erleben und erfahren zu können.
Auf die EU bezogen bedeutet das, einem gewissen Nachholbedarf nachkommen zu müssen, der den interkulturellen Austausch für ein erweitertes Ganzes betrifft und aus der Überschau des Ganzen der Teile wahrgenommen und nachbarschaftlich, grenzüberschreitend, in ein noch Unbekanntes eintauchend erlebt und bereichernd gelebt werden kann. Ein Schuljahr im Nachbarland, eine Teilnahme an einem Auslandsprojekt, ein Praktikum in einem Betrieb, in einer Einrichtung oder Organisation, ein Austauschjahr, ob akademisch, beruflich oder einfach sprachlich. So viele Möglichkeiten über das bloß Touristische hinaus: Abspannen, Flirten, Impressionen. Der neue Mehrwert: Mit Blick auf die eigene Weltregion ein neues Bürgerbewusstsein mit den Augen für das Zusammenwachsen der Region gesehen. Erlebenswert, was die menschlichen Begegnungen, Freundschaften und Bindungen betrifft. Bereichernd im größeren Ausschnitt, was Einblicke in die Arbeitswelt, ins gesellschaftliche Leben, in geistige Haltepunkte und Überzeugungen angeht. Abklärend, wie das politische Selbstverständnis für sich selbst, als Weltregion EU und in der Welt für das Weltganze erkannt und Lust auf Kommunikatives und neue Einsichten macht.
Schule sollte den Anfang machen, sollte sich didaktisch neu auf den Weg bringen und in das Modell der Weltregion pars pro toto einführen und die Pionierarbeit der Vordenker nicht achtlos in Vergessenheit geraten lassen, zumal die Grundgedanken neue Lebenskraft für den herausgeforderten Weltfortschritt bedeuten, handlungsbefähigend in allen Teilen des Ganzen erschließbar, der provinziellen Verengung und der Verkümmerung durch kurzsichtige Tagespolitiken entgegen.
16 Bundesländer, die einander Hilfe zur Selbsthilfe für die untere Strebe der Menschenwürde bei höherer Gewalt sicherstellen können. Dem Modell der Weltregionen (Menschheit am Wendepunkt) wohnt da eine gewisse Anleihe inne, der föderalen Länderstruktur entlehnt. Katastrophenschutz als staatliche Herausforderung: Die Starken bzw. Unbetroffenen leisten den Schwächeren bzw. Betroffenen für notwendige und gleichwertige Lebensbedingungen eine Art und Weise von Ausgleich, von den Bundesländern nach Vermögenskraft verfügbar gemacht, vom Bund vergleichbar aufgestockt und als Daseinsvorsorge institutionalisiert, über bloß markterweiterndes Geschäftsdenken hinaus, nämlich gesellschaftliche Öffnung für ganzheitliche Vermögenssteigerung zu nutzen und fortzugestalten. Dies sollte auch weltregional für einen vergleichbar dezentral entwickelten Zusammenschluss von Staaten überhaupt gelten: synergetisch erschlossen, vorsorgend eingestellt und handlungsgestärkt verbunden.
Für die außerordentlichen politökonomischen Krisenfälle in den zu konstituierenden Weltregionen muss das Subsidiaritätsprinzip in Bezug auf die jeweilige neue Staatengemeinschaft nach innen gelten. Da nicht alle Staaten der Weltregion gleichzeitig von natürlichen oder artifiziellen Ereignissen betroffen sind, sei es, dass sie von einer Wirtschaftskrise geschüttelt werden, macht der Denkansatz vom Ausbruchszentrum und Wellenschlag Sinn, dass von einem Staat auswirkungsweise die anderen der Region in Mitleidenschaft gezogen werden. Es sollte dann der eingetretene Fall der einzelstaatlichen Überforderung durch einen spezifischen Entzündungsherd von der jeweils konstituierten Weltregion als schulternder Verbund aufgefangen werden und es sollte die notwendige Hilfe zur Selbsthilfe überstaatlich organisiert, eingerichtet, geleistet und es sollte aus dem gemeinschaftlichen Krisenfonds der eingetretene Krisenfall abgewehrt und der notwendige Bedarf zur Selbsthilfe finanziert werden. Dies deshalb staatlicherseits, da das privatwirtschaftliche Versicherungsmodell oder die zivilgesellschaftlichen Hilfswerke zu viele der Schwächeren außen vor lassen und nicht voll umfänglich und zureichend den Anforderungen an Hilfestellung genügen, von der Leistbarkeit in den gestaffelten Beitragssätzen des Vorfelds nicht zu reden, die Beitragssatz und Anspruchshöhe ins Verhältnis setzen und von daher selektiv wirken. Wer viel hat, dem wird viel gegeben. Wer bitter wenig hat, geht häufig genug leer aus.
Das Geschäftsmodell oder Spendenmodell für Katastrophenfälle kann ergänzen, aber nicht ein allgemeines Grundmodell gesicherter Existenzbedingungen aller im Staat oder für die Staaten in der Weltregion wie auch der Weltregionen in der Welt überhaupt untereinander ersetzen. Deutschland kann als ein historisch-politisches modernisiertes Staatswesen in ausgezeichneter Weise durch überzeugende Beispielgebung eines föderalen Katastrophenschutzes im Hinblick auf das staatliche Modell von Bund – Länder – Kommunen ein abzukupferndes Synergiemodell für menschenwürdige Krisen- und Katastrophenmeisterung promoten und nicht nur den Menschen im eigenen Land wohltun, sondern auch weltregional wie weltpolitisch eine beispielgebende Perspektive einspielen. Das kann sehr heilsam sein: Transparenz schaffen, Schlüssigkeit zu demonstrieren und sie den Augen anderer, der weltöffentlichen Meinungsbildung auszusetzen. Nachhaltig, griffig, einschlägig!
Dazu bedarf es der durchmodellierten und eingängigen Vorlage, nicht bloß der Hinweise und Tipps auf unmittelbar beachtete Reflexe und Ereignisse und Vorfälle: Flickschusterei der kleinen Stellschrauben. Kaum Aufmerksamkeit für Strukturelles, Schieflagen, Kleingedrucktes. Von wegen Großzügigkeit, wenn schon, dann für wen!? Staatsintern: Parteien, die bloß mit Wohltaten der Wahlgeschenke um die Wählergunst ringen, verfehlen durch kurzsichtiges Eigeninteresse in ihren Programmatiken die beispielgebende Modellierung für den ganzheitlichen Fortschritt, welcher der unteilbaren Menschenwürde wie auch den natürlichen Lebensbedingungen nach innen und außen und nicht den nach einem zu installierenden Geschäftsmodell der Lobbyisten oder den nach einem Wahlerfolg schielenden Politikern zu gelten hat. Von der gebotenen Orientierungsleistung, welche von der UN und ihren Organisationen in die innerstaatlichen Willensbildungsprozesse einfließen müssten, nicht mehr zu reden. Aber so erklärt sich, was binnenstaatlich keinen reinen Wein einschenken lässt, das lässt auch außenpolitisch, suprastaatlich auf keinen reinen Wein der Wahrheit hoffen.
Kurzum, Synergieeffekte und Solidarsicherungen setzen das weltregionale Plus, vor allem die Stärkung der Verhandlungsposition, wenn es insbesondere um Wirtschaftsverträge geht. Wenig Spielraum für das Ringen um Wohlabgewogenheit zwischen den Großen und Kleinen. Der EU-Binnenmarkt zeigt sich in seiner Stärke ambivalent, ist vorteilhaft für sich selbst. Er kann in Verhandlungsrunden, muss nicht, weiß sich für Entscheidungen frei. Anders kleine Staaten, die alternativlos sind, nicht so große Staaten, die sich das Wägen von Konfliktrisiken und das Spekulieren von Erfolgsaussichten leisten können. Sei es, wer den längeren Atem, nicht nur wirtschaftspolitisch, sondern auch sicherheitspolitisch hat und sich solche Auseinandersetzung zumuten kann und nicht die weltöffentliche Missbilligung der Staatenwelt überhaupt fürchten muss. Indes auch die Stärkeren, von ihrer Mächtigkeit überzeugt, können vom hohen Ross geholt werden, wenn es Unberechenbaren oder Herausgeforderten, nicht eingehegt, wider den Strich geht und ein Schwachpunkt für Hebelnutzung reizt und anbietet.
Die Aussichten auf einen strukturellen Fortschritt, die Dinge im größeren Maßstab von Zusammenhängen bewegen zu können, sind für Weichenstellungen vorhanden, Inkompatibilitäten abzubauen und synergetisches Zusammenspiel zu etablieren. Chancen können auch verspielt werden, wenn obsolete Orientierungen der nationalstaatlichen Horizontbegrenzung gegen den geweiteten Blickwinkel, der durch die Weltregion besteht, die Oberhand behalten und auf sich angesichts von Pandemie und Klimawandel zurückfallen und nicht die stärkende Gemeinsamkeit in den Herausforderungen suchen. So hat die EU In der Impfstoffbeschaffung für alle Mitglieder die Aufgabe übernommen, welche die Überlegung einer Institutionalisierung verdiente, um noch besser für Wiederholungsfälle gewappnet zu sein. Was die Waldbrände in EU-Ländern betrifft, hat es keine gemeinschaftliche Veranstaltung gegeben, die auf diese schlimmen Naturereignisse eine gemeinschaftliche Hilfe der Willigen für die betroffenen Länder konzertiert hätte. Auch für diese Lücke sucht das Modell der Weltregion die Möglichkeit der Abhilfe zu schaffen, die durch weltregionale Synergie- und Vorsorgegestaltung leistbar ist und weltweit durch Zusammenschlüsse in der Staatenwelt zu Weltregionen einer selbstmächtigen Überlebensfunktion in Bezug auf zu meisternde Herausforderungen dienen kann.
Die Menschheit steht angesichts der neuen Weltgefahren an einem Wendepunkt. Entweder gelingt ihr der Weg zur überlebensorientierten Konstitution einer rational-vernünftigen Welt der Weltregionen oder sie wird planetarischen Schicksalsgewalten im Kampf um das Überleben ausgeliefert sein. Dürre, wütende Brände, Sturzfluten, Land unter. Biblisch aufgegriffen: Es mahnt die Geschichte von Noah, sie spricht vom Bau der Arche und der Sintflut, von Zeitgenossen, die diese auffällig und scheinbar angstgeplagt sich Äußernden und absurd Vorsorgenden für „verrückt“ gehalten haben. Beäugte, bestenfalls als Narren abgetan, mit dem Bau einer Arche auf der Zunge unterwegs. Weniger lustig und witzig, was heute den Machtkampf der globalen Platzhirsche angeht. Beide in der Überzeugung, das bessere Konzept für die Welt zu haben und es auch leben und gegen den anderen gegebenenfalls auch durchsetzen zu wollen, wenn es denn auch machtpolitisch sein muss, wer wem zu weichen hat.
Es wäre zu einfach, die Gegnerschaft, wie gehabt, unter den Kampfbegriffen Kapitalismus und Kommunismus abzuklären, Ideologeme, von der beide Seiten in unterschiedlicher Weise vom Entgegengesetzten ergriffen sind und am Dilemma, vom Primat der individuellen Einzelheit hier und dem der kollektiven Allgemeinheit da, vermittlungslos scheitern, gegeneinander auflaufen. Was diesem die individuelle Freiheit aller, heißt jenem übersteigerter Individualismus nach vorherrschenden Spielregeln der Erfolgsfindung, von Spannungslagen und gewalttätigen Entfesselungen bedroht. Was jenem führungsstark zentrierend die befreiende Ordnungsgewalt für alle ist, erscheint diesem als Autokratismus, von einer elitären Anmaßung ohne freigesetztes Widerspiel getragen, aber von unvorhergesehenen Verhängnissen in der dirigistischen Selbstentwicklung bedroht. Man tut weltpolitisch so, als ginge das Einzelne nicht stimmig mit dem Allgemeinen zusammen und auch umgekehrt und schaut. die Ebene tiefer, an den staatsrechtlichen Lehrsätzen für den Vollzug vorbei. Der Brachialsatz: Bundesrecht bricht Landesrecht! Philosophische Diktion: Bundesrecht hebt Landesrecht auf!
Lehrreich, was die Corona-Pandemie nach beiden Seiten, ob vertikal: rechtlich und politisch oder horizontal: wirtschaftlich und gesellschaftlich vor Augen führt und jeweils kurzschlüssig, schieflastig, kritikbedürftig und unvernünftig als kopfloses Auseinanderfallen des Ganzen der Teile und der misslichen Übereinstimmung aufzeigt. Im strukturellen Konfliktfall von Konkurrenz und Rivalität herrscht Überwältigungseifer für großen Wettbewerbserfolg oder entwickelten Ebenbürtigkeitserfolg, einem proaktiven Vermögensausgleich fürs Zusammenspiel entgegen. Diskurslosigkeit: Durch das Gemeinsame an Positivem das Trennende an Negativem zu überwinden. Der Vorhalt regiert. Jede Seite: Bloße Rechthaberei im Anspruch auf eigene Gesetzesgewalt. Neue Unfehlbarkeit? Korrelationslos: Eine Seite der anderen gegenüber jenseitig, bar eines ganzheitlichen Übereinstimmungsdenkens der Teile, vom Divergenten zum Konvergenten in Wahrheit. Von daher beide Seiten im Verzug und dem Zusammenspiel für eine belastbare universelle Weltführungsrolle entgegen.
Schon die Gerechtigkeitsfrage, ob vom Einzelnen oder vom Allgemeinen her gesehen, zeigt von der globalen Weltordnung her bei diesem die unwirkliche Allgemeinheit, die nur fakultativ und vorteilhaft genehm akzeptiert wird, aber im Belastungsfall leicht in Unzufriedenheit und Friedlosigkeit umschlägt. Und bei jenem verschwindet freiheitslos die plastische Einzelheit in ihrem Anspruch auf ideellen Eigenwert, dies obligatorisch unter dem zentrierenden Imperativ bloß Einzufügender und Anzupassender in die bestehende und zu bewährende Ordnung des hervorgebrachten Lebensganzen.
Von der Gerechtigkeit im wirtschaftlichen Marktsystem nicht zu reden, geht es doch um erfolgreichen Wettbewerb in Produktion und in den Dienstleistungen nach Angebot und Nachfrage und die Preisbildung überhaupt hat das Leben aller weltweit im Griff, wer gewinnt und wer verliert. Ein Hin und Her, Auf und Ab der Börsenkurse, selbst in Corona-Zeit: Reiche, die reicher werden und Arme bis hin zu den Schwächsten, denen es noch ärger ergeht. Der Wirtschaft obliegt nicht ein sozialer Ausgleich, sie ist kein Sozialamt wertgeleiteter Lebenshilfe, sondern geht profitorientierten Geschäften nach und ist hungrig auf Geschäftserfolge,, im Prinzip eindimensional, einer karitativen Moral nicht verschlossen, sollte sie auch nicht steuerbegünstigt sein.
Auf die Gesellschaft zurückgefragt, geht es darum, inwieweit sie denn, wenn nicht voll befriedigenden Ausgleich für erlittene Härten schafft, so doch, ob sie ein Auffangnetz gegen den Absturz in abgrundtiefe Lebensnöte geknüpft hat. Gesellschaftliche Solidarität allen Mitgliedern, menschenwürdig, das hört sich gut an, wird häufig genug nicht nach gesellschaftlicher Systemrelevanz und Berechtigung entschieden, sondern, an wohlfeilen Worten kein Mangel, der Gerechtigkeit entgegen. Von Vernachlässigten, zu wenig Beachteten und den Zukurzgekommenen wird durchaus geredet, doch wirklich: strukturkritisch hilfreich gehandelt wird für die in Armut und in unwürdigen Verhältnissen Lebenden kaum. Trostpflaster und barmherzige Zuwendungen. Das Gemeinwesen, mit Verweis auf die Kosten, zeigt sich ignorant, mogelt sich häufig genug an der ausgleichenden Gerechtigkeit vorbei.
Hoffnung auf Neubelebung und Verbesserungen von alltäglichen Lebenschancen, was doch für alle zu fordern recht und billig sein muss, kleinen und größeren Lebensträumen hinterher, bringt die Politik ins Spiel. Sie könnte, was die Wettbewerbswirtschaft mitsamt ihren Erwartungen an die Gesellschaft verweist und diese dann in der Pluralität von Gruppeninteressen sich selber überlässt, systemisch in Zusammenhängen ungeklärt und für das Zusammenspiel in den Funktionen nicht vom Recht her, sondern jeweilig von der gesellschaftlichen Relevanz her im Interessenspiegel erkennt und dabei über nicht wenige im Gefälle hinweggeht. Politik, auf parteipolitische Klientel zurückgebunden, insofern auf widerstreitende Optionen zurückgeworfen, steht nicht für das übergreifende Ganze, sondern fällt auf das Wechselspiel von Machtgewinn und Machtverlust zurück, von jeweiliger Mehrheit zu neuer Mehrheit, im Wechsel von Wichtigkeiten, wie auf der Wippe. Letztlich kämpfen auch Parteien im Wahlkampf um entscheidende Prozentpunkte und nicht um Gerechtigkeit in Bezug auf Sachverhalte und Zwischenmenschliches und Ganzheitliches. Sie gehen je für sich spezifisch bestimmten Interessen und Werten nach, denken sich nicht vom Ganzen her wie auch nicht von den Notwendigkeiten des Zusammenspiels, zeigen sich machbarkeitsbegrenzt. Mehr gibt das politische Bildungsbewusstsein der Splittergrößen unter einer abstrakten Allgemeinheit nicht her. Die Ausnahme von der Regel, sie wird bezüglich einer grundsätzlichen Neuaufstellung weitgehend an der geschichtlichen Zäsur sichtbar und für Vergleichbarkeit demonstrabel, über Eitelkeiten, Versagen, Verhängnis und Imponderabilien hinaus.
Was wird nicht alles fürs „Regieren können“ zur Disposition gestellt? Eine Rolle spielen, überhaupt vertreten zu sein, nicht in sich vergehen, sei es nur, um überhaupt noch vorzukommen. So auch das Treiben, Agieren und Reagieren in der Staatenwelt. Nicht auf Gerechtigkeit, Humanität und Vernunft hinaus. Ein fortwährender Stimulus-Response-Tanz auf bloße Handlungsmächtigkeit und Selbstbehauptung hinaus. Kaum noch Philosophie aus der absoluten Himmelshöhe, um von daher für die Weltlage selbst orientiert und besonnen sein zu können. Insofern tut sich Erklärungsnot auf: Warum hat die erfolgreiche Modellierung des Weltregionalprinzips, an der EU im Jahr 2012 gar mit einem Friedensnobelpreis ausgezeichnet, keine weitere Karriere auf Vollendung hin gemacht und Nachahmungsimpulse für fortschreitende Erfolge des Realisationsfähigen ausgelöst? Für einen Weg mit weiteren Zwischenschritten, und zwar, Weltkriege und Ost-West-Konflikt des 20. Jahrhunderts im Rücken, auf dem globalen Weg zum nächsten Ziel, einer reell möglichen weltregionalen Staatenwelt, von Notwendigkeiten herausgefordert! Vom Kampf der zu überwindenden Egoismen und Selbstbehauptungen noch verstellt, von bitteren und gefährlichen Reibungskonflikten von Mal zu Mal ereilt, mit Blick auf Möglichkeiten zu wieder gelingendem Zusammenspiel und beflügelnder Lebensfreude hinaus.