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Blick in die Weltpolitik
Xi Jinping versus Joe Biden
via
Wladimir Putin 

 

 

Von Systemrivalen ist in der Welt die Rede.

Ist das wirklich so? Anscheinend irgendwie ja.

Keine gute Voraussetzung für gegenseitige Öffnungsbereitschaft.

Den anderen runtermachen und dann für Gemeinsamkeit werben!?

Darüber empört sein, so mit vorgehaltenen Mängeln runtergeputzt werden?!

Massenerscheinungen, auch in Streulage, haben ihre Gallionsfiguren!

 

Gibt es eine Goldene Regel für einen versöhnlichen Anfang beider Kontrahenten?

Wer wird sich nicht fragen, ob nicht beide eine Lösung gesucht, aber nicht gefunden haben!

Na ja, Politiker! Keine Philosophen. Ein wenig schalkweise eingestreut: Keine Hegelianer!

Im wahrsten Sinne des Wortes, nämlich sich von der „verkehrten Welt“ her begreifen zu können, nicht kantisch, sondern zwei, die sich in der Position des Wahrsagers für die Fortschrittsveranstaltung sehen, und zwar nicht als Systemrivalen und irgendwie konvergent!

Wie denn das?

 

Worin sollte die Probe auf Richtigkeit für das Theorem bestehen, eine Bewährungsprobe, die in der Globalität noch nicht zum Zuge gekommen ist? Sind es letztlich nicht Kriegsentscheidungen gewesen? Ein Wechselbad von Schlagen und Heilen?

 

Eine Möglichkeit ist ja schon eingespielt worden. Kein Mensch auf Erden, für sich selbst oder in höchster Verantwortlichkeit, kann für sich  oder sein Biotop behaupten, frei von Fehlern, Mängeln beziehungsweise frei von Fehlbarkeit zu sein und nicht andere dadurch zu beeinträchtigen, sie zu gefährden oder zu beschädigen. Insofern sind beide herausgefordert, warum nicht wetteifernd, von einem gewissen Pensum der berechtigten Kritik bestimmt, versehen mit einem weltöffentlichen Monitoring, es abzuarbeiten und von Retourkutschen abzulassen, sich bloß gegenseitig die negativen Dinge vorzuwerfen und nach hitzigen Wortgefechten wieder alles forttreiben zu lassen!?

 

Was mit Blick auf die Kuba-Krise für die USA als Abwehrbereitschaft recht war, muss für China mit Blick auf Hongkong und Taiwan billig sein, vorm eigenen Haus nicht den machtpolitischen Systemrivalen mit geopolitischer Vorposten-Instrumentalisierung zu wissen. Das Reich der Mitte vermöchte sehr wohl sich Großzügigkeit zu erlauben, statt rigide Auslegung zu betreiben, aber bestimmt nicht das Risiko unbeachtet lassen, Einfallstore für das Trojanische Pferd einer expansiv  militärischen Weltmacht einfach zu übersehen. Wie dumm muss jemand sein, das nicht zu erkennen? Schaufensterpolitik, als Magnetpolitik betrieben, sie hat zu vielen Opfertoten geführt! Und die Rollenverteilung für Gut und Böse wurde noch eindimensional erkannt und zugewiesen.

 

Der Rückzug  beziehungsweise die genuin territoriale Selbstbeschränkung einer Imperialmacht samt Verzicht auf Erbeutetes und Einverleibtes fällt nicht leicht. Nachzuvollziehen, wenn einem ein durchaus geschätzter Zacken aus der Krone fällt, der vielleicht einen anderen zieren soll. Das schmerzt wie eine Niederlage und tut der selbstherrlichen Eitelkeit weh. Hegel hat nur einen reuigen Sünder für das Verzeihen auf dem phänomenologischen Schirm gehabt, der eingestanden hat: „Ich bin es gewesen.“  Ein Geständnis also, dem Verzeihung und eine gewisse Wertschätzung  geworden ist. Das geschichtliche Wahrzeichen: Willy Brandts Kniebeuge: „Ja, wir sind es mit den Verbrechen gegen Menschlichkeit und Menschheit gewesen!“

 

Hegels „verkehrte Welt“ sieht vom Denkansatz her nicht nur den Verbrecher im Licht, sondern befähigt dazu, auch den, der vom Schatten und von der Nacht verdeckt, der anderen Hemisphäre zugehörig ist, in der Wechselwirkung als einen Unrechtstäter zu erkennen, gewissermaßen beide, am Hin und Her bei kinderreihafter Streitlust um das letzte Wort wohlbekannt, so auch auf anderer Ebene,  jede Seite der Selbstgerechtigkeit ergeben und sich wechselweise Verdächtigungen aussetzend und schlimmer Herbeiführung von Zuständen bezichtigend, vom Bösen, Missratenen, vom Falschen beherrscht, nicht wirklich erwachsen und vernünftiger geworden, vom Perfektibilitätstrieb ausgerichtet, in den Wirrungen und Verirrungen, sei es drum, einander gut und hilfreich zu sein!

 

Ein Anfang des neuen Denkens heutzutage durchaus in der Menschenwelt des Blauen Planeten anzutreffen, ja, ein edler Leitgedanke. Gewissermaßen schon wie ein fortzuführender universeller Leitsatz gegen Blutrache, bereinigendes Duell und Kriegsentscheidung, von einem neuen Vorbilddenken her! In der Tat den bloßen Selbstbehauptungsgedanken der globalen Systemrivalität entgegen DURCH AUFGEGEBENES WELTPARTNERSCHAFTSDENKEN VON DEN UNTERSCHIEDLICHEN ENDEN HER,  nicht mehr nur vom Vorrang des individuellen Freiheitsprinzips hier oder des übergreifenden Ordnungsprinzips da, sondern BEIDE DER VERNUNFTEINHEIT AUFGEGEBEN, DIE TEILE DURCH UND FÜR DAS GANZE IM HERAUSGEFORDERTSEIN DURCH UND FÜR DAS GANZE ZU HANDELN  „Das Wahre ist das Ganze.“ (Hegel) Von der Erkenntnis zur Realisation: Wo ein Wille, da ein Weg. Wir werden sehen!

 

Ob Xi und Joe sich so zu verstehen vermögen und dem Gedanken Wirklichkeit zu geben vermögen, mag offenbleiben, sie sind Biotopgebundene. Das neue Gemeinsamkeitsdenken werden wir  an ihren Worten und Taten erleben, vielleicht auch nicht. Wladimir und Boris, noch befangen in vergangener Größe, sie werden ihre Rolle in der globalen Vernunftkonvergenz zu überdenken haben. Blindes Hochfahren nach der C-Herausforderung einerseits, wesentlich unkoordiniert vor klimatischen Heimsuchungen andererseits, das käme einem weltweiten Lemmingszug vor Klippen, Abgründen und Schluchten gleich. Für die junge Generation weltweit besteht die Diskussionsnotwendigkeit im Bildungswesen, die aufgegebene Vernunfteinheit für das Zusammenwirken von unterschiedlichen Enden her zu begreifen, nicht nur, auch das Begriffene als Richtschnur zu verstehen,  sich danach auszurichten, besonnen wahrzunehmen und vielleicht auch herausgefordert dafür einstehen zu müssen. Intonierend gilt das Frage-Recht in den Medien, nicht die bloße Negation einer Position, sondern das Affirmative. Eine Leittonspannung dafür, für den Lösungsgedanken aus der  Kritik, einer Selbstgenügsamkeit im Negativen entgegen.  Von der Lösungsaussicht her nicht nur selbstbezogen, sondern allseitig, affirmativ erhoben, als Herausforderung der  Politik im Angesicht der Öffentlichkeit, sich handlungsbedeutsam und weltvernünftig zur Sprache zu bringen.

 

Schlussendlich: Es hieße von jetzt auf gleich das Unmögliche verlangen. Auch der Gedanke verlangt seine Weile, um global in die Breite und Tiefe für die  neue Herausforderung durchzudringen. Hegels Erfassung des Werks der Vernunft konnte tausendjährig auf eine Reichsentwicklung zurückblicken, im Übergang  von der neuzeitlichen Staatsidee, der Unabhängigkeitserklärung auf einen eigenen souveränen Staat, in Weiterung die revolutionären Losungen der entgöttlichten Volksherrschaft, hin zum Erkannten des moralischen Gewissens, verraten durch deutschen Führerkult und kriegerisches Menschlichkeitsverbrechen und fabrikmäßigen Genozid, das jüdische Volk gänzlich ausrotten zu wollen. Und die humane Bezeugung der Versöhnlichkeit zwischen Tätervolk und Opfervolk, sie  erblickte mit Eingeständnis und Verzeihung das Licht der Welt, das Unglaubliche vor aller Welt, die geschichtlich vernarbten Wunden nicht für den neuen Anfang nachtragen zu wollen und aus der menschlichen Fehlbarkeit keine fortschwelende Mördergrube zu machen. Indes das genozidale Verbrechen ist ein Flammenzeichen an der Geschichtswand des gegenwärtigen Zeitalters, der neu aufgekommenen und entkolonialisierten Staatenwelt geworden, ein Flickenteppich großer, mittlerer und kleiner Staaten, jeder für sich, keiner für alle, das neue Ganze  als Haifischbecken parodiert, atomar, gleicher als gleich, ob in Bezug auf Naturpfleglichkeit, Weltrationalität und Völkersolidarität, letztlich gemeingefährlich, nicht vernünftig. Rivalität der Großen steht nicht für Vernunft, die großen Herausforderungen der Zeit zu bestehen. Sie ist Teil der Unvernunft, sollte lehren,  in den Spiegel des gut dokumentierten Wahnsinns des Führerkults zu schauen, um zu begreifen, nicht mehr durch kriegerische Vorbereitung und Ausführung kontinental verbrannte Erde zu hinterlassen, sondern sollte davon abhalten, mit dem Potenzial eines Köfferchens den letzten Vergeltungsschrecken der Weltenzerstörung zu verwirklichen, um das Angedrohte und damit das Racheprinzip zu besiegeln. In dieser Wirklichkeit hat im Ost-West-Konflikt das Gleichgewicht der Abschreckung gelebt, leben wir multipolar weiter.

 

Und wir als Publikum sind von Nietzsche in seinem „Zarathustra“ unwirklich als Zuschauer der Großkopferten dargestellt, deren einer, der es geschafft hat auf dem Drahtseil hoch oben seine politischen Kunststückchen auszuführen und die Menge da unten zu begeistern. Und wie es so passieren kann, abstürzt und aufschlägt, von der erschrockenen Menge und ihrem Selbstmitleid abgetan wird, von Zarathustra, Beobachter des Ganzen, allein in seinem Schicksal gewürdigt. Nietzsche hat wohl die Medien noch nicht gekannt, noch weniger das kriegerische Schlachthaus Europa aus eigenem Erleben, ist auch zu keiner Ahnung gekommen, die uns mit Hiroshima und Nagasaki wie eine schlechte Beglaubigung und wie ein geschichtliches Flammenzeichen vor Augen stehen sollte. Von Stellvertreter-Kriegen nicht zu reden, unter atomarer Schutzglocke im Hintergrund, oder konventionell ein Schlachtfest für Goliath, für den asymmetrische Terroristen nur ein kleiner Unberechenbarkeitsfaktor sind. Auch sind wir nicht das Nietzsche-Publikum wie im Theater. Wir gehören als politisch Mitverhandelte  zum Schicksal der Weltauslöschung, von der wir nicht wissen, wo, in welchem Umfang, mit welchen Auswirkungen und zu welcher Stunde wir zum Schicksalsopfer unserer multipolar politischen Übermenschen werden. Halten wir in Erinnerung, wir haben einen Unberechenbaren und Nassforschen erlebt und wir und die Welt, wir haben noch einmal großes Glück gehabt. Man hat ihn mit Ach und Krach vom Drahtseil herunterbekommen. Im Hinterhalt mit den nach Fleischtöpfen hungrigen und außer Rand und Band geratenen Seinen lauert er  auf eine erneute Chance für seine Drahtseilkunst.

 

Das Bild der Drahtseilkünstler vor einem großen Publikum, zum Staunen und Beifall ge­bracht, Lohn für den hochakrobatischen Artisten, für das Absturzrisiko ohne sicherndes Netz, es ist Hinweis auf den genialen Übermenschen, auf den Supermann mit Gaben aus der Mär­chenwelt, von Nietzsche expressiv verbis  in das Bewusstsein gebracht, konkret am Drahtseil­künstler in den anschaulichen Vorstellungshorizont gerückt. Und keinen Zentimeter seiner intellektuellen Anstrengungen zum übertragenen Sinn für vernunftbegabte Menschen wei­ter, zum wirklichen Regenten, zum anderen Über-Menschen der Vernunftbegabten über „Gut und Böse“, auf diesen tatsächlichen Regenten aller hin.

 

Bei Hegel das Gewissen, jedem Menschen mitgegeben, im Fortgang des Denkens blass geblieben, christlich intensiv für Sün­denlehre und Bußsakrament der Glaubensgemeinde genutzt, moralisch integer gemeint, aber auch durch unwürdige Interessen auf diese Instanz Einfluss genommen und sie  zwecks Macht über die Gläubigen missbraucht.

 

Die wissenschaftliche Neukonstitution geht auf Sig­mund Freuds Lehre vom Über-Ich zurück, auf die Instanz im Menschen, die  Normen, Werte und andere Erfahrungslehren propriozeptionell in sich für die Ich-Besonnenheit zum Ge­brauch aufsaugt und  abspeichert und die durch Gewissenbefreiung für Gewissensbildung zum weltgemeinschaftlichen Übermenschen der Ich-Menschen in ihrer konkreten Lebens­wirklichkeit den orientierenden Vorabcheck für Besonnenheit zu leisten vermag.

 

Leider ist unser Weltgewissen erst in Anfängen auf den Weg gebracht und wir können den beiden Leit­figuren: Joe Biden und Xi Jinping attestieren, dass sie gewissenhafte Repräsentanten ihres Biotops und Einflussbereiches sind, darum sind sie ja die Führer ihrer Welt, aber eben noch nicht weltwissenschaftlich zur Einsicht und durch diese und der ihr zugehörigen Gewissens­bildung als neugestartete Bewusstseinsgeneration des Weltgewissens hervorgebracht. Sie sind Gefesselte ihres Biotops, vielleicht sogar schon erste Grünspitzen einer anhebenden Weltgewissensspitze, auf jeden Fall: Orientierende Dramatis Personae unserer Weltzeit, im Scheitern oder Gelingen.

 

 

Auch wir, als Zuschauer des gerade vorgeführten Schaustücks auf dem Hochseil, von beiden Enden her absturzgefährdet, von diesem Pol Spannungssteigerung zum brutalen Schauerstück, vom anderen becircendes Glanzstück der Selbstvorstellung. Wir werden es in Kürze erleben, welche Wahrheit hinter der Aufführung noch unsichtbar verbor­gen ist. Eine Wahrheit, die sie auch für das Publikum , für die Welt und ihre Herausforderun­gen ist, ob Einklang mit mütterlicher Natur, Vernünftigkeit des Weltganzen, Erhebung zur menschheitlichen Menschlichkeit.

 

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