top of page

Entwurf für Anstoßgebung

Kulturgeschichtliches Lessing-Projekt

                                                         
Teil II
I    

 

 

Schlussteil und Nachtrag

 

Alles fließt, verändert und wandelt sich. Geist der Wahrnehmung vermag festzuhalten und das im Gedächtnis Aufbewahrte zu kommunizieren und dort zu halten und zu bedenken. Und dadurch sich auf lange Zeit vom abrufbar Wahrgenommenen her für das Licht der Besonnenheit im Tun zu orientieren. Nicht für immer. Unmerklich dem Bruch entgegen, dann plötzlich Neuwahrnehmung und Neuauslegung der Veränderungen auf lange, längere Zeit. Was die Natur lehrt:
 

Sich gegen ihren Lauf stemmen, das verkennt Abhängigkeiten, durchgängige Reibungsverluste und eintretenden Wandel, im Verschleiß der Kräfte, endgültig. Mit ihrem Lauf in Übereinstimmung, neuorientiert schmiegsam geglückt, vom Einklang her, das Gewandelte selbstbewusst und lichtgebend leben, das ist die Perspektive. Das Zwischen des Übergangs trägt nicht nur im Entstehen und Vergehen, es entlastet und geleitet die Lebenskräfte. Anschluss halten ist gefragt. Man muss loslassen wie zugreifen können, um durch Neuermitteltes die alte Gegenwart zu verabschieden und die neue Gegenwart der Zukunft zu gewinnen. Manche bleiben im Alten, am starken Wind der Veränderungen vorbei, der die Welt den großen Wellenbewegungen oberflächlich aussetzt. Gegenläufiges bricht und wird gebrochen, Das Kleine wird aufgesogen, geht in Größeres auf,  das Große nimmt mit und läuft aus. In Wiederkehr des Gleichen. Was, wie und woher auch immer zunehmender Wind entsteht, der Wind unverkennbar neuer Geisteskräfte, vom Zwischenmenschlichen her, wechselseitig und gegenseitig, von ihm wird die Welt des Lebens zu neuer schöpferischer Lebendigkeit und Tragfähigkeit bewegt, nicht vom tödlichen Waffengeklirr der Zerstörung, je einseitig und gegeneinander, eindimensional.  Törichterweise hier abgeräumt und/oder da dem Innehalten ferngehalten, unwillkürlich, reflexhaft, durch Ungeduld oder Leichtsinn. Dem Einfall blindlings, unüberlegt hinterher und aus dem unmittelbaren Stand noch auf die Schnelle: Zeitenwende, das reicht nicht, was sie jetzt schon angesichts der planetarischen Herausforderungen dem Menschen als Vernunft zu denken aufgibt und all das schon gar nicht unmittelbar auszubuchstabieren vermag und auf Anhieb perfekt wie unfehlbar vorzugeben in der Lage wäre.  Solches von jetzt auf gleich einzufordern, müssen echte Kindsköpfe des Wunschdenkens sein.
 

Ob in Weltreligionen und in der Weltpolitik, da teilen die Kräfte und Mächte ihre Einzigkeit und Superiorität, der eindimensionalen Wahrnehmungsweise beziehungsweise wechselseitigen Stimulanzien von subjektiven und objektiven Gegebenheiten entsprungen. Kämpferischer Ausruf der First-Setzung und Bibel-Zeugnis der plakativen Einschwörung stehen nicht für Vernunft. Eher die Ansprucherhebung auf  Koexistenz und Kooperation, worüber verständiger Austausch zwecks Verträglichkeit stattzufinden hätte, nicht die Zuschreibung einer Rivalitätsposition. US-Amerika hat den Trump-Schwenk von der Weltführungsrolle zur America-First-Position nicht zurückgenommen und einen akzeptablen Weltmaßstab in seinem Selbstverständnis mit hoher Verantwortung gesetzt, wie es für die deutsche Rolle in der EU-Politik ausgesprochen worden ist. Für US-Amerika in seiner Weltverantwortlichkeit ebenso denkbar: Geht es der Welt in der Bewältigung der Herausforderungen zuhöchst gut, geht es auch Amerika gut. Geht es der Welt schlecht, leidet Amerika im herausgeforderten Anteil für Vernunftlösungen mit. Der Wink sollte angesichts der Zeitfenster verstanden sein.

 

 

Gediegene aktuelle Ereignis-Begleitung

Dem historisch-politischen Monitoring  geschuldet

Hier und da lavierend

Als Spiegel selber im Spiegel dieser Zeit

Eine Doku für dramatisch-tragische Projekt-Unterfütterung

Lessings Nathan der Weise  - geschichtlich in drei Akten

Gewidmet dem Impetus der herausgeforderten  Dramaturgie

Inszenierung der Wahrheit des Ganzen

Solchem großen Leitprojekt zuhöchst abgefordert

Verselbstständigten Strebungen entgegen

Von der Wahrheit im Wissen her

Vernunftbestimmt

 

„Schutzlos im Land der Täter“, „Das ist eine Zäsur“,

„Sie leben wieder in Angst“, „Bruderkuss für Israels Feinde,

„Der Riss in der Welt“, „Es wächst eine Generation heran, …“,

„Shaloms Berg“ in: Spiegel, 44/23

„Zeiten des Hasses“, „Zwischen Hoffen und Bomben“,

„Das hier ist kein Fußballspiel …“, „Die Ruhe neben dem Sturm“,

in: Spiegel, 45/23

„Hass für ein Jahrhundert“, „ Eine lange Periode des völligen Chaos“,

in: Spiegel, 46/23

„Die Greta-Frage“, (Luisa Neubauer:) „Ich will das nicht erklären,

das muss sie schon selber tun“, „Hass in Harvard“,  „In der Bekenntnisfalle“,

„Im Morast des Todes“,  „Die Angst vor dem Verschwinden“,

„Die Schlacht um Schifa“, in: Spiegel, 47/23

„Brüllen und Schweigen“, „Rüber mit Rambo“, in: Spiegel,48/23

„Mit der Wahrheit leben“, „Worte waren in dem Moment egal“

„Die einen und die anderen“, in: Spiegel, 49/23

„Die Scheinheiligen“, „Im Tunnel der Hamas“, 

„Es gib da nur eine Sache: Frieden“, „Das Schwarz der Erinnerung“,

„Mehr Empathie wagen“, in: Spiegel, 50/23

„Das Monster von Gaza“, „Ihr Körper als Schlachtfeld“,

„Das Ende der Waffenruhe“, in: Spiegel, 51/23

„Die Zitronen von Nahal Os“,

„Als polnischer Jude fühlt man sich wie ein Fossil“,

in: Spiegel, 52/23

„Wo mein Herz schlägt“, „Bomben, Hunger, Seuchen“,

in: Spiegel, 1/24

„Der Massenmörder, der davonkam“,

 „Der Antisemitismus in linken Milieus ist gefährlich“,

 „Ein Stinkstiefel, ein Würstchen“,

„Die Ballade von Yahia“, in: Spiegel 2/2014

„Die Überlebenden des Nova-Massakers in Israel sind traumatisiert.

Jetzt suchen 70 junge Menschen Heilung in einem Wellnessresort“

„Hannah Arendt-Biograf Thomas Meyer

über die Bedeutung der Philosophin  für die aktuelle Nahostdebatte“,

in: Spiegel 3/24

Ihr Vermächtnis

„…Kanzlerin Merkel verkündete es, Kanzler Scholz bekräftigte es …“

„Die Schlafwandler …Taumelt die ganze Region in einen großen Krieg?“

„Bürger zweiter Klasse … Eine unmögliche Mission“,

in: Spiegel 4/24

„Autonomiebehörde …Wie könnte sie erneuert werden“

„Michel Friedman … aus seinem Vorabdruck aus seinem neuen Buch ‚Judenhass‘“,

in: Spiegel 5/24

„Weinen war verboten … in den Händen der Hamas.“

„Wut der Enttäuschten … Angehörige sind verzweifelt“,

in: Spiegel 6/24

Julia Amalia Heyer zu Benjamin Netanyahu: „Der Überfällige“

In: Spiegel 7/24

Zur UNRWA

„Feind und Helfer“

in: Spiegel 11/24
 

 

Literatur
 

Verdienstvoll: Miteinander im Gespräch

N. Kermani/N. Sznaider, Israel: Eine Korrespondenz. YouTube

Unerwartet bereichernd und impulsreich zu lesen

N. Kermani, Ungläubiges Staunen. Über das Christentum.

München 10/2016

Von christlichen Gotteskatastrophen unbeeindruckt

M. Lütz, Gott. Eine kleine Geschichte des Größten, München 2009

Ein perfektes und glänzendes Outfit

Als literarisches Grundstockbeispiel vorzüglich

Grottenschlechte Gedankenhöhe für Abitur und Matura

Für die Schule, nicht für das Leben

Th. Möbius, Textanalyse und Interpretation zu G. E. Lessing,

Nathan der Weise, Hollfeld 2022 

Das Beste, aber am Denkimpuls der Ringparabel vorbei

Zeitnah Montesquieus Balance of Power von Einheit und Vielheit

Respektive Tribalance im Sichtwechsel zur Gewaltenteilung

Vertikale als Trinitätsdenken der generativen Identität

Horizontal wuchernde und ansteckende Arbeitsteilungsentwicklung menschheitlich

Sich als Mensch im Mittelpunkt erlebend

Intelligibel vomKoordinatenkreuz her Descartes

Universelle Wissenschaftsbegründung

Wissenschaft der Logik, Philosophie der Natur, Philosophie des Geistes

Hegels Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften

Ausgelassen Religionskriege, Holocaust, Zweistaaten-Dilemma

Theodor Pelster, Lektüreschlüssel: Nathan der Weise, Stuttgart 2023

Ein humanistischer ‚Atheist‘. Geht das?

Sicherlich nicht mit Anleihe bei Nietzsche

Diesem Arier-Inspirator der Nazi-Zeit

In Opposition zur biblischen Eva-Geschichte

Humanismus vernünftig im Dispositiv betrachtet

Also 3 Ich-Kompetenzen

Für die Einheit der Wissenschaften von Natur – Welt – Mensch 

Vernunft als Tribalance der Eindimensionalität entgegen

Zustimmung und Herausforderung  zugleich

Gegenwärtig der eindimensionale Rückwärtssalto gegen die Ampel lässt frösteln

Hoffnung Mensch scheitert offensichtlich am Wahrheitsverlust

Was wir schon sehen, nicht wahrhaben wollen, werden wir folgenreich erleben

M. Schmidt-Salomon, Hoffnung Mensch. Eine bessere Welt ist möglich,

München 6/2014

 

 

 

Annotation l

 

Es gibt ja immer noch so viel zu sagen, was da rausgehauen sein will. Der erste Impuls betrifft die Figur des Tragischen. Was in den Sprachgebrauch, mehr die widerfahrene Schwere, Härte und Betroffenheit würdigend, eingegangen ist,  zumeist ein Zuspruch, aber nicht wirklich tragisch, dass die Umkehr doch noch ans rettende Ziel hätte kommen können, aber von einer geringfügigen Kleinigkeit vom Schicksal durchkreuzt worden ist. Sophokles so in der Antigone nachvollziehbar für die Akteure vom unsichtbaren Verhängnis her vor Augen gebracht. Wir vermögen heute reflektiert im Nachhinein draufzublicken, was unmittelbar allenfalls instinktiv für den Handlungsimpuls entschieden ohne höhere Einsicht blind entschieden wird.

 

Deutsche Ampelpolitik ist ein verspäteter Versuch der Parteien, das Zusammenwirken in der Gewaltenteilung, von zufallsbedingter Konstellation des Wahlergebnisses bedingt, zu probieren. Dies in Abweichung von gleicher Augenhöhe der verbundenen Wesenskerne für die Regierungsparteien: Koch und wechselnde Kellner, so nicht in den USA, da regiert parteipolitisch der Pingpong-Wechsel, sehr anschaulich die jetzige Konstellation: nicht Verbesserung, sondern inhaltlich Hüh und Hott. Zu Beginn der Bundesrepublik, was die USA noch nicht entwickelt haben, Deutschland für kurze Zeit, ein Zünglein an Waage, dem Pingpong entgegen. Nun der parteipolitische  Neuversuch: Ampel, Gewaltenteilung, Tribalance als universelles Dispositiv im Kreislauf von Parteiüberzeugungen, diese in Wahrheit auszutarieren: Legislative legt vor, Exekutive führt aus, Judikative kontrolliert das Umgesetzte auf vernünftige Übereinstimmung der Gewalten ohne Abstriche: „Wenn zwei Dinge oder Bestimmungen einem Dritten gleich sind, so sind sie unter sich gleich.“ Wenn nicht aufgegangen: Stütz- oder Gegenmaßnahmen.  Russische Demokratie formell und absolutistisch, aber nicht durch Vergleichbarkeit mit einer Opposition relativiert, USA wie schon angedeutet, gesellschaftszerspalten mit dem alternativen Pingpong-Zugeständnis, stets in Schieflage, Kooperation als Ausnahme. Bundesrepublik, dem Dualismus mit dem Zünglein an der Waage einem bedingten Einvernehmen für eine periodenübergreifende Fortschrittsweile nahebei. Augenblicklich: Dem erstmaligen Versuch einer Tribalance-Ampel steht die Opposition mit eindimensionalem Anspruchsdenken für das Ganze (Volkspartei) vor, verkörpert in der Spitze, nur noch den Himmel über sich, nicht relativiert durch alternative Vergleichbarkeit in vergleichbarer Situation für Lerneffekte, noch mit richterlich überhöhten Gestus einer hoheitlichen Haltungsweise von den Sprechakten her auf Imponieren und Wahlsieg angelegt. Der Transfer von richterlicher Phase in die Politik ist nicht für ganzheitliches Kommunizieren gelungen. Sozusagen ein Rückfall in das Pingpong-Streitmuster mit einer Siegerpartei, nicht für das allgemeine Beste, das fallweise durchaus sein kann, selten genug, in der Regel nicht, eher ausnahmsweise als Sternstunde.

 

Es gibt politische Gewohnheitsheuchelei, die in abstracto unaufgeklärt und intransparent bleibt. Anschaulicher die Gewaltenteilung, mit zwei Beispielen. Im Kalten Krieg, wahrheitsverloren, Vorliegen einer Freund-Feind-Bestimmung, so gegenseitiges Beäugen, auf Stärke bedacht, drum waffentechnisch einen Vorsprung haben, nimmt sich wünschbar aus. Schon diese kleine Dominanz arbeitet der Balance und Kooperation entgegen, lässt vom Doppelpol Tauben und Falken die Tauben untergehen und Übersprunghandlungen befürchten. Ein anderes Beispiel, das dem einfachen Verstand der Menschen zugänglich und selbstredend nachvollziehbar, betrifft die Hausversicherung. Kein großer Schaden, aber immerhin. Ein Gutachter hält den unfallbedingten Schaden bezüglich der Teile und Kosten fest. Eine Werkstatt übernimmt und führt die Reparatur nach Gutachten aus. Die Rechnung der Werkstatt wird der Versicherung vorgelegt, diese kürzt, prüft auf Stimmigkeit von Gutachten und Rechnungslegung der Reparatur, der inkorrekten Positionen wegen. Die Werkstatt prüft, findet die Beanstandungen berechtigt oder sie überlegt rechtliche Schritte. So viele gewaltenteilige Fälle im wirtschaftsgesellschaftlichen, anschaulich nachvollziehbar, was in der wesentlichen Übereinstimmungsnotwendigkeit der staatlichen Gewaltenteilung für die allermeisten Bürger nicht mehr nachvollziehbar im Auge behalten werden kann und  zwischengeschaltete Stellen für Korrektheit kennt. Und da kann im Dickicht manipuliert und betrogen werden und Unehrlichkeit und Täuschung stattfinden. Unser Problem in D und in der Welt mit Varianten von Stacheligeln der wehrhaften Karte und vielerlei Chamäleon-Tricks für Täuschungsmanöver und keinerlei schlüssige Bereitschaft, dass im Kreislauf der Gewaltenteilung die Kontrolle schon für Dinge und Bestimmungen, hin zur Entscheidung und Ausführung, jede Gewalt der allseitigen Prüfung und Kontrolle nachvollziehbar unterliegen müssen, was da mit Blick auf das Ganze der Vernunft und Wahrheit gemäß abgefordert ist und stimmig sein muss, bedarf der Weiterbildung und ganzheitlich in sich stimmigen Rationalität der drei Gewalten, auch für einfache Bürger nachvollziehbar. Der Fortschritt der Technik macht’s möglich, die Frage jedoch ist, ob das auch, voran die Großen der Weltbühne, was so vernünftig klingt, selbstredend erstreben und wollen! Was in D diese Neufindung mit dem Zünglein an der Waage angeht und die Schwarzen und die Roten vom Gegenläufigen zum Unterordnungsverhältnis in Chef und Dienstbarkeitsvertrag geführt hat, später als Koch- und Kellner-Verhältnis, vor allem aber dem schon vermeintlichen Herrn des Wahlsieges ein Schnippchen geschlagen haben, dafür stehen die Gelben, gar mit einem Staatspräsidenten,  hoch auf dem gelben Wagen, und zwar für Fortschrittsunterstützung und beste Option in der Sache das kleine Gewicht koalitionär in die Gewichtsschale für den Regierungserfolg einbringend. Der Anregungen für strukturelle Weiterungen und Verschlüssigung genug, hier für das Innen- und noch nicht für Außenverhältnisse, was in Weiterung den Geist der Vernunft beträfe.

 

Die empirische Durchforstung der Wirklichkeit fängt mit allgemeiner Nachvollziehbarkeit der Dinge und Bestimmungen im System der offenen Geschlossenheit an und hat sich einübungshalber  mit dem Aufstöhnen selbst, wenn es denn nur so einfach wäre, was da gefordert wird, abzugeben. Der Verweis auf die Quadratur des Kreises soll schon für die Unmöglichkeit stehen, nämlich die in die Selbstständigkeit und in Freiheit Entlassenen unter den Hut des Gemeinwohls zu bringen. Da sind Hausaufgaben in Bezug auf staatliche Gewaltenteilung nicht gemacht worden. Das zweieinhalb Jahrhunderte nach Lessing und Montesquieu! Ja, mit dem Denken und Überdenken ist das so eine Sache. Man sieht gewöhnlicher Weise das Volk als Marionette an den Fäden der Politik, so gut wie gar nicht Politiker an den zähklebrig verinnerlichten Gewohnheiten im Stillstand, vom Fortschrittsbedarf und von der Fortbildungslage der Forschung undurchleuchtet, erkennt freiheitliche Parteien als Teil des Ganzen auf Berechtigtsein, nicht aber auch ihr Verpflichtetsein im kritischen Miteinander fürs Beste des Ganzen. Drastische Opposition als institutionelle Alternative der Regierung nach der Hitler-Diktatur liest sich nachvollziehbar, nach den Jahren der Merkel-Kanzlerschaft, auch noch rechtslastig von einem Unionspolitiker gegen eine demokratische Alternative mit Tribalance-Charakter wie Schwachsinn.

 

Last not least: Es geht um Vorbildlichkeit. Regierung und Parteien, ohne die Höhenspitzen der Rechtsbasis, wo und wie sind in gleicher Verantwortung für sachliche und freundliche und verträgliche Verbundenheit die Hoheitlichen zu erleben. Nach wie vor noch vom geflügelten Wort getragen:  Parteifreund als Feind. Gewaltenteilung: Wir erleben sie nicht als Dreiklang sich ergänzender Gewalten, sondern als hoheitlichen Anspruch des Wahlsiegers, der Herr zu sein,  mit Vasallen und auch Gegenspielern als Widersacher. Dies im Bewusstsein von Rivalität, mit Blick auf die im wirtschaftsgesellschaftlichen Wettbewerb Stehenden  als Konkurrenten, mit Blick auf den abgehängten Rest in der Armut, den Suppenküchen und Altkleidersammlungen  und Übernachtungsdomizilen zugeordnet, von barmherzigen Geistern als Lobby gesellschaftlich wahrgenommen, nicht rechtsstaatlich aufgefangen, Politik in Pflicht genommen. Regierung, Parlament und Judikative, sie spiegeln sich nicht und strahlen nicht vorbildlich oder sind als angenehm wahrzunehmen. Sie erfahren sich nicht wirklich gegenseitig bereichernd. Steril das Zwischenmenschliche ausgerichtet, ganzheitlich formell, nicht  inhaltlich. Zu selten sich berührend und Menschenwürde als Götterfunken festigend, in sich hineingestaltend, haltungsgebend.  Bewusstseinsfreude: From the bottom to the top gleichen Menschen einander in der Geistesanlage und spiegeln sich individuell auf allen Stufen und Ebenen darin wesentlich verständig und vernünftig nachvollziehbar. All diesen Additiven ist viel Insichgehen und Einsicht  abverlangt, um sich allseits vor Gott als Bezugspunkt der Vernunftgabe und den Menschen im erfahrbaren Gegenüber angenehm zu erleben, wie Lessing maßstäblich lösungsorientiert vorgegeben und anvisiert hat. Er hat die traumhaften Gedanken gehabt, wir Deutschen haben ihn mit seiner dramatische Poesie ignoriert und sind im Albtraum der Hölle, schlimmer als Kreuzzüge, Religionskriege und Kristallnacht in der Barbarei von Holocaust schlussendlich aufgewacht. Der 7. November 2023 ein barbarisches Kriegsverbrechen, ein Auftritt des Bösen selbst, doch kein Holocaust, das Kräfteungleichgewicht im Kriegsverlauf ist eindeutig. Dem Ein- für Allemal stehen die Traumatisierungen einer ganzen Region gegenüber. Bitter im Außersichsein die überschießende Reaktion, über den heiligen Zorn hinaus, als habe die erlittene Unmenschlichkeit und Vollzugshärte im Shoa-Ereignis abgefärbt. Als ginge die gegenläufige Geburtshypothek auf. Von wegen ein Heile-heile-Gänschen-Format.  Wie viele Jahrzehnte oder Generationen wird das brauchen, um die unzähligen Traumatisierten für sich und andere in eine gute einmütige und mittragende Lebenswelt zurückzuholen?!

Und immer noch nicht richtig wachgeworden und mit gehörigen Anteil auf der rechten Bahn der selbstbewussten Vernunft für  Naturwelt und Humanwelt übers Hoffnungslicht hinaus angekommen!

 

Annotation II

 

Wer von Lessing verleitet, da doch die Eroberung des Heiligen Landes durch die Kreuzritter schon so lange zurückliegt, genauer auf die lange Zeitspanne der zugestandenen tausend Jahre für die Beweiserbringung schaut,  nimmt recht schnell eine katastrophale Verschlimmerung der religiösen wie auch politischen Verirrungen wahr, als ginge es darum, die Unmöglichkeit einer friedlichen und lebenswerten Welt zu beweisen, sozusagen die Unmöglichkeit für die großen Akteure in herrschaftlicher wie geistlicher Verantwortung ohne Hass, Wehe und Krieg die Welt  in Liebe, Wohl und Frieden glücken zu lassen. Schon sind die Gründe bei der Hand. Die Weltlage nimmt sich anders aus, unterliegt einer strukturellen Anarchie eindimensional konstituierter Handlungszentren,  von machtpolitischen Stärkegraden untereinander mit Anbindungen, Über- und Unterordnungen bestimmt, ein verzahntes Ganzes auf Gedeih und Verderb in Bedrohung- und Gefährdungslagen unterschiedlicher Stärken, am Ende gar totaliter katastrophisch denkbar geworden.

 

Die Macht des Eindimensionalen geht zurzeit kriegsgetönt um und nimmt das vom Frieden getragene Leben mit eindringenden Misstönen und Schwarzmalerei durch Identifikation zurück, nicht nur vom Mitleid her, auch anteilnehmend, für Hilfen offen, ja, man steigert sich mit guten Gründen und positivem Ansinnen der Unterstützungsbereitschaft in die Auseinandersetzung hinein und gerät auf die Bahn des Negativen und kann  vor lauter Verengung vom großen Ganzen her nicht mehr positive Möglichkeiten für das Gelingen friedlicher Einflussnahme  sehen und diesem starke Stimme geben. Dem Verfasser für ein Lessing-Projekt aufgefallen, darum dem geschichtlichen Monitoring aufklärende Belege zu finden notwendig für Überschau und Stand ist, wo und wann denn Religionen dem Kriterium Lessings entgegen, statt vor Gott und den Menschen angenehm zu machen,  sie zuhöchst unangenehm Zeugnis ihrer selbst abgelegt haben. Und angesichts bekannter Selbstverfehlungen von  Höllenentfesselung noch immer nicht demütig und selbstbekennend geworden sind. Von der Politik nicht zu reden, selbstherrlich und selbstgerecht, die durchaus auch im Verein mit der Religion weder vor der Vernunft noch vor Gott und den Menschen  bestanden hat und in der Eindimensionalität verblieben ist.

 

Gegen all diese Einfärbungen wie dem mörderisch angsteinjagenden Angriffskrieg gegen die Ukraine wie auch dem terroristisch barbarischen Israel-Überfall, den erneuten Hochrüstungen, vom mentalen Umgestelltwerden durch die Medien nicht zu reden, um für mögliche Kriegsausweitungen in der Welt gewappnet zu sein, zündete ein Beitrag aus der Welten-Saga von Christopher Clark am Fernsehen wie ein Lichtblick mitten in der Nacht. Das Berührtwerden von einer verdrängten, nachempfundenen Melancholie, geschichtlich erinnert. Wertschätzungen des Kulturlebens im historischen Andalusien, Granada, Cordoba, Sevilla, Toledo in muslimischer Hochkultur. Höhepunkte eines friedlich kulturellen Zusammenlebens von Muslimen, Juden und Christen, am Ende im Übergang zu Karl V. Untergang der Kultur im Vollzug. Vertreibung der Mauren und Juden aus Spanien. Heimatlose in Trauer. Wehmut. Wohin mit der Sehnsucht und Untröstlichkeit? Wo ein neues Bleibe-Glück? Den Verlust ausdrucksstark zur Nachempfindung gebracht hat Nana Mouskouri: ‚Recuerdos de la Alhambra‘. Ja, es gibt die Wechselgeschichten für Einfühlung und Verstehen im Umgang mit der nachvollziehbaren Selbstbetroffenheit, geschichtlich geworden.

 

Anstoßgebung für ein Lessingprojekt, von der Thematik offen für die Grundlagearbeit und Gewinnung von interessierten und sachkundigen Spitzenvertretern der Weltreligionen, für didaktisch-integrative Textkomposition eines theatralischen Neuansatzes mit dreifach nachzuforschendem Monitoring. Auf historisch aussagekräftige Knotenpunkte des Scheiterns von weltübergreifender Verständigungsbereitschaft in Religion und Politik hinaus, unangenehm im Spiegel  vor dem alleinigen  Gott und den lebenden Menschen in dramatischer Steigerung der Ereignisse erkannt. Und da schlägt schon die Zensur durch Algorithmen gegen Freiheit der Kunst im Suchbild nach noch unabgeschlossener Wegweisung durch? Big Brother is watching us!?

bottom of page