DONALD TRUMP VERSUS URSULA VON DER LEYEN
Aber ja, die Idee einer großartigen Herausforderung und Personalisierung ist konstruktiv, einfach exzellent. Zu schade wäre es, bliebe es nur bei einem einmaligen Artikel. Das Beispiel, dem ja der Wettbewerb der Systeme zugrunde gelegen hat, ist für allgemeines Denken gut gewählt und auch noch im Sinn eines globalen Denkens wiederbelebbar und steigerungsfähig.
Irgendwo in einem meiner Texte zum Höhlengleichnis steckt der Gedanke vom Kreator und dem Demiurgen, ist er auch in aktueller Bedeutung aufgetaucht, dass dem alten Schöpfergott durch dem demiurgischen Nacharbeiter, der der Pate der „sieben Weltwunder“ in alter Zeit ist , auf die Sprünge geholfen werden muss. Heute wäre das ein Modell für das, was ökologisch, sozio-ökonomisch, innen- und außenpolitisch, religiös-kulturell, geistig-kommunikativ unzureichend „ist“, jedoch durch das herauszufordern ist, wie es denn sein sollte und auch sein kann!
Schauen wir auf die USA und die EU, wissen wir die beiden in nicht guter Verfassung. Amerikas Schwäche überspielt die präsidiale US-Politik mit Stärke-Gebaren und die EU kommt nicht in die Pötte, der Integration für mehr Selbst- und Weltverantwortung „volle Kraft voraus!“ auszurufen. Was die USA für sich wirtschaftlich reformerisch und föderal zu größerer Homogenität mit dem Vorteil einer Landessprache zu leisten vermöchten, nimmt sich bei den Europäern mit den vielen Landessprachen und kollektiven Mentalitäten erheblich schwieriger für europäisches Teamwork aus, kooperative Effizienz und selbstbewusstes Wertebewusstsein politisch unter einen Hut zu bringen. Für die beiden transatlantischen Weltregionen wäre die „demiurgische Herausforderung“ der Innovations- und Modernisierungsmeisterschaft eine ausgezeichnete Zielvorgabe für einen Wettbewerb der amerikanischen und europäischen Regierungskunst.
Es sollte die EU-europäische Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen den US-amerikanischen Präsidenten Donald Trump herausfordern und ihn sich vorzuknöpfen, den Wettkampf für das beste weltregional durchgebildete Staatswesen mit allem Pipapo anzunehmen. Vielleicht, wenn es nicht überfordert, auch China einladen, sich im Prinzip einer Weltherausforderung zu stellen und den internen Laden kräftig und weise durchzureformieren. Für die Unterfütterung und Handreichung sollte der „Spiegel“ beweisen können, wie der Stein ins Rollen gebracht werden kann, der Welt – hier zunächst USA und EU – durch die herausgeforderte demiurgische Leistungskraft eine wunderbare Erneuerung mit Zielbewusstsein auf den Weg zu bringen. Kann der „Spiegel“ auch, was Greta Thunberg kann, die politischen „Puppen zum Tanzen“ bringen und globalen Dampf machen?
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SPIEGEL.DE
Die Mondlandung und Ursula von der Leyen? Das hat mehr miteinander zu tun, als man denkt. Die neue EU-Kommissionschefin könnte sich beim US-Weltraumprojekt abschauen, wie man eine Vision vorgibt - und erfolgreich umsetzt.
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Josef Mußmann Annotation
Für demiurgisches Bewusstsein brauchen wir den Ist-Stand einer Mängelrüge im Format einer Synopse für EU – USA – CHINA, und zwar gewichtet nach Wichtigkeit, Dringlichkeit und Höchststufe der Handlungsnotwendigkeit für die Zielvorgabe in Bezug auf die großen Handlungsfelder Natur – Welt – Mensch. Eigentlich geht es um eine Zwischenbilanz dessen in der Summe, was die Medien uns tagtäglich auf die Augen und Ohren packen und das Bildungswesen mächtig zeitverzögert, fachspezifisch verteilt, in die Schulbücher bringt. Für einen mit Blick auf die philosophische Zunft in der Hoffnung, durch eine aktuell relevante ganzheitliche Übersicht orientiert zu werden, der darf der Enttäuschung gewiss sein. Denn Abstract ist zu wenig, Briefing macht‘s zwar griffiger, aber ist zu kurz, ein ausbaufähiger Konspekt könnte die Lösung sein. Es geht also nicht um einen Roman, sondern um treffende Pointierung. Bildung in den USA: Kreationismus, in der EU: Geschichtserzählung, in China: personale Rechte. Ein Termin für die Ermittlung des Zwischenstandes in den angelaufenen und zu erkennenden Bemühungen sollte nicht fehlen. Wie auch immer, Hauptsache, da tut sich was! -
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Josef Mußmann GEGEN EIN NEGATIVES INTERESSE ANEINANDER: USA – EU ODER DAS NEGATIVE DURCH DAS POSITIVE ÜBERWINDEN!
Das Negative tut nicht gut, ist die Abwärtsspirale, ist die Falle, nicht mehr vor lauter Negativität herauszukönnen! Wir brauchen das positive Interesse aneinander, nicht die täglichen Schlagzeilen der Hoffnungslosigkeit, das endungslose Fortspringen von Versagen, Unglück, Verbrechen, Katastrophe, Drohgebärden, Gewalteinsatz, Waffenstärke, hier Exempel statuieren und da Schicksal auslösen.
Es ist nicht die Politik allein, auch wenn die Medien glauben machen wollen, sie seien doch nur der Bote, der es nicht verdient hat, dass auf ihn eingedroschen wird. Überspielt wird, wie sehr durch Aufmachung, Platzierung und Einhämmerung, aber auch Gegenhalten, Herunterspielen und Ignorieren daran mitgewirkt wird, gewünschte Effekte zu erzielen. Nicht nur als geilen Medienerfolg. Eine Hand wäscht die andere.
Es geht auch anders. Medien müssen sich nicht im journalistischen Ereignisanarchismus erschöpfen und eine Sau nach der anderen durchs Dorf treiben. Mir fällt ei-ne Spiegel-Serie aus den sechziger/siebziger Jahren (?) ein, die der herumhampelnden Politik erfolgreich ein Reformpaket geschnürt hat und Erwartungsdruck aufgebaut hat, der das „Wirtschaftswunderland“ auf Spur gehalten hat und in die Politik hineingewirkt hat: Mehr Demokratie wagen!
So stelle ich mir auch einen transatlantischen Bewusstseinswandel vor. Wir laufen wie bei einer Ehekrise angesichts der negativen Wahrnehmungskette Gefahr, dass es zum Bruch kommt. Die Sache hängt doch nicht an Ursula von der Leyen, ob sie sich Donald Trump – unsicher im Sprachbild – zur Brust nimmt und habe auch zugleich an Angela Merkel gedacht und mit Donald vor dem inneren Auge einen Lachanfall gekriegt. Ich habe mich dafür entschieden, dass Ursula von der Leyen sich Donald „vorknöpfen“ sollte.
Was könnte die EU-Ratspräsidentin dem US-amerikanischen Präsidenten anbieten, was mit nicht weniger Dringlichkeit die EU für sich selber braucht? Eben! Wir können uns gegenseitig anbieten, uns am eigenen Schopf aus der Malaise zu ziehen. Und auch endlich in den ausgerufenen Wettbewerb für die positiven Dinge gehen, wer es besser und zügiger kann. Als westliche Angelegenheit! Und die anderen Weltregionen haben die Möglichkeit zuzusehen und können sich ein Beispiel daran nehmen. Es geben die Medien die frohe Botschaft des Systemwettbewerbs der beiden Weltregionen in die Weltöffentlichkeit hinein. Und der „Spiegel“ macht den Anfang in seinen Möglichkeiten.
Das Motto von Walt Whitman entlehnt:
„Sieh die Walzendruckmaschinen mit ihren vielen Zylindern; sieh den elektrischen Telegraphen, der sich über den Kontinent spannt;
Sieh, wie durch die Tiefen der Atlantis Amerikas Pulsschläge Europa erreichen und Europas Pulsschläge prompte Antwort geben“.
Is doch was oder!? -
Wurzel der Humanität
Es hat Heidegger den Leitwert der Humanität bestritten, und zwar in der Weise, dass dieser noch erst im Sinne der Sorge um den Menschen, von der Geschichtlichkeit her bedingt, für das Menschliche wesentlich zu erkennen aufgegeben sei. Es gehört Heidegger zu den falschen „Hirten des Seins“, was er da wie ein Hütchenspieler aspektreich: „Über den Humanismus“ ausführt. Die Abspaltung seiner eigenen Geschichtserfahrung mit der deutschen Humanitätskatastrophe ist offensichtlich, die keine Frage entstehen lässt, was „ex negativo“ als unmenschlich ausscheidet. Was das positive Momentum des Menschlichen angeht, hat sich Heidegger nicht klar gemacht, allerdings hat er ungewollt Punkte einspielt, die er in der Sache der Humanität hätte wissen müssen, wenn er denn gewollt hätte, darüber nachzudenken. So spricht alles für Verblendung, sie gar nicht genauer wissen zu wollen, sondern sie zugunsten einer anderen Größe geopfert zu haben. G. Radbruch hat einschlägige Einstellungen und Aussagen aus der Zeit zwischen den Weltkriegen festgehalten, wie heruntergekommen das Sprechen über Humanität als Wert die unterste Schublade bedient hat. Heideggers hochrationale Argumentation kann als Beispiel dienen, gegenüber den sogenannten Hirten des Guten, auf welcher Spielweise auch immer anzutreffen, ob sie sich philosophisch, theologisch, szientifisch, politisch oder sozio-ökonomisch anbietet, Skepsis walten zu lassen.
Worauf stütze ich die Abfertigung Heideggers. Es sind zwei Dinge. Heidegger kann nicht umhin, seinen Paradegedanken: „Sprache als Haus des Seins“ einzubeziehen und auch Hegel, den er von der „Phänomenologie des Geistes“ her anstudiert hat, zu erwähnen. Für mich ist mit Blick auf die hier gewichtige Textstelle ein neues Bewusstseinslicht aufgegangen, die unsere heutige Zeit betrifft.
Zur Sache der Humanität, sie positiv verstanden, sei nur kurz auf die Goldene Regel wie auf den kategorischen Imperativ verwiesen, die Heidegger durch Anhebung seiner existenzphilosophischen Abstraktionsebene für die nähere Reflexion hat verschwinden lassen. Bibel und Kant erreichen ihn nicht, aber Hegel trifft ihn direkt in der Unwahrhaftigkeit oder Inkompetenz, da er unübersehbar Entscheidendes zur Humanität, zum Menschlichen, zum existenziellen Herausgefordertsein schon in der „Vorrede“ geschrieben hat:
„Indem jener sich auf das Gefühl, sein inwendiges Orakel, beruft, ist er gegen den, der nicht übereinstimmt, fertig; er muss erklären, dass er dem weiter nichts zu sagen habe, der nicht dasselbe in sich finde und fühle; – mit anderen Worten, er tritt die Wurzel der Humanität mit Füßen. Denn die Natur dieser ist, auf die Übereinkunft mit anderen zu dringen, und ihre Existenz nur in der zustande gebrachten Gemeinsamkeit der Bewusstsein€. Das Widermenschliche, das Tierische besteht darin, im Gefühle stehenzubleiben und nur durch dieses sich mitteilen zu können.“ (PhäG, S. 64f.)
Was mir an dieser Stelle verspätet als neues Bewusstseinslicht aufgegangen ist, dass Hegels Hauptaufmerksamkeit noch dem Übergangsdenken vom Instinkt zum Leben in der Bewusstseinswelt angehört und von den zu bändigenden Leidenschaften unter den Menschen ausgeht, die im inneren Orakel sinnlich verbleiben. Der rechtsphilosophische Denker der vernünftigen Staatswirklichkeit hat sich noch nicht ausgeschrieben und insoweit den Leitgedanken fürs Staatsbürgertum und den Staatenverkehr mit neuer Akzentsetzung eingebracht. Sicherlich liegt es daran, dass uns angesichts der Verstaatlichung der Welt eher ein Licht zur Problem- und Konfliktlage eines souveränen Staatshandelns aufgeht als in Hegels Zeit. Die globale Konstellation nötigt geradezu ein neues Denken des Humanen für den Staatenverkehr auf, wie auf dieser Ebene Humanität und verantwortliches Einstehen dafür auf den Punkt zu bringen ist. Der Punkt besteht darin, den Staat als verantwortliches Individuum für sich und in der Welt zu begreifen und ihn auch so seinen Staatsbürgern zu inkorporieren.
Das inwendige Orakel, was nun der Demoskopiespiegel Politikern zu denken aufgibt, hat nach wie vor mit Gefühlen und leidenschaftlichem Entbrennen zu tun, jedoch interessengesteuert, mehrheitsbeflissen, letztlich staatsegoistisch. Man hat anderen nichts mehr zu sagen, bleibt bei sich, pfeift auf menschheitlichen Unsinn, meint sich allgemeiner Verpflichtungen ledig, lässt von sich Vorhaltungen unbeeindruckt abtropfen, hält sich gegenseitig Ansprachen, weiß sich nicht um Retourkutschen verlegen und weicht nur der größeren Gewalt. Vergessen, was im alltäglichen Leben gilt, nämlich von Querelen zu lassen, sich auf mitteilsame Übereinkunft zu verstehen und Win-Win-Lösungen anzustreben, das gilt für den Verkehr der Staaten untereinander wie auch für die Aufrechterhaltung einer geordneten Welt. Es ist die Diplomatie zu bemühen, Kompromisse sind zu schmieden, der Selbsthilfe ist zu opfern. Es gibt eben nicht nur Rechte, auch Pflichten dazu. Was nützt nationaler Sonnenschein, wenn die menschheitliche Großwetterlage die Welt bis in letzte Winkel hinein unberechenbar heimsucht und das Unglück sich durch Widerwendiges, Gegenläufiges, Ungeregeltes das Wechselspiel von Laissez-Faire und Chaos und von Militanz und Anarchie bereitet? Unvernünftiges Weltverhalten kommt jener Eitelkeit gleich, die statikvergessen auf Sand gebaut hat und ihre Illusionen über kurz oder lang in den Sand setzt: Militärische Stärke ist nicht das Wichtigste, prioritär mit dem Knüppel zu wedeln, Diplomatie für Brückenbau keine Nebensache, um Weichen zu stellen, auch Subsidiäres allein ist nicht das Zauberwort: Selbsthilfe für wen? Kommt der Dreiklang nicht ausgewogen zustande, hat der „Friede auf Erden“ kaum eine Chance, geht der Nervenkrieg und der heiße Krieg mit Unterbrechungen und wechselnden Schauplätzen weiter.